Als kleine „Pause vom Krieg“ haben 19 Kinder aus der Ukraine im Sommer eine neuntägige Ferienfreizeit im CVJM Feriendorf Herbstein verbracht. Auf Initiative von zwei Müttern hat die Ukrainehilfe der Ev. Kirchengemeinde Lang-Göns das Projekt organisiert und mit einem ehrenamtlichen Team der Aliceschule Gießen umgesetzt. Die Rittal Foundation hat die Freizeit mit einer Spende über 3.000 Euro unterstützt.
Sie leben in einer dauerhaften Krisensituation mit täglichen Luftalarmen, stundenlangen Aufenthalten in Schutzbunkern und in alltäglicher Angst. Sie haben Angehörige, die im Krieg kämpfen, verwundet oder verstorben sind. An einen „normalen“ Schulalltag ist für viele Kinder und Jugendliche in der Ukraine seit über zwei Jahren nicht zu denken. Auch die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Boryspil in der Nähe der Hauptstadt Kiew sind davon betroffen. Für 19 von ihnen hat die Ukrainehilfe der Evangelischen-Lutherischen Kirchengemeinde Lang-Göns daher eine Sommerfreizeit im CVJM Feriendorf Herbstein ermöglicht – unter anderem dank einer Spende der Rittal Foundation in Höhe von 3.000 Euro.
„Seit Ausbruch des Krieges steht für uns außer Frage, den Menschen in der Ukraine zu helfen, wo wir können. Mit der Freizeit konnten 19 Kinder eine kleine Auszeit in Herbstein verbringen und ihre Kriegserlebnisse aus der Heimat für einen Moment vergessen“, betont Rittal Foundation Geschäftsführer Rainer Reissner und zollt damit auch der Kirchengemeinde Respekt für ihre wertvolle Arbeit. Denn neben der Kinderfreizeit unterstützt sie die unter dem Krieg leidenden Menschen aus Boryspil auch mit zahlreichen Hilfstransporten. So zögerten die Verantwortlichen auch nicht lang, als sie die Anfrage von zwei Müttern, die selbst bereits für einige Zeit als Kriegsgeflüchtete in Langgöns gelebt haben, erreichte und stießen in Kooperation mit dem Förderverein des CVJM Feriendorfes das sommerliche Projekt an.
Gemeinsam mit Ehrenamtlichen der Aliceschule Gießen, einer beruflichen Schule für Ernährung und Hauswirtschaft, Sozialwesen und Körperpflege, und dem ukrainischen Leitungsteam entwickelten sie das Freizeitprogramm für die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von acht bis 15 Jahren. Ihre Motivation: Den Kindern eine „Pause vom Krieg“ schenken. Abseits alltäglicher Erlebnisse sollten sie in einer erholsamen, kindgerechten Umgebung gemeinsam eine unbeschwerte Zeit verbringen, neue Lebensenergie schöpfen und so eine Stärkung ihrer Resilienz erfahren.
Aktivitäten, Ausflüge und Abenteuer
Das bunte Freizeitprogramm bestand aus Spiel und Spaß vor Ort im Feriendorf sowie Erlebnistouren zu verschiedenen Zielen in der Region. Von Spielangeboten wie Tischtennis, Badminton oder Fußball, über Geländespiele und Workshops rund um Glasmalerei und Tanz, bis hin zur Wanderung ins nahegelegene Herbstein – für die Kinder war im hessischen Freizeitdorf einiges geboten. An anderen Tagen erkundeten sie den Hoherodskopf und versuchten sich auf der Sommerrodelbahn, beim Minigolf oder Balancieren auf einem Baumkronenpfad, bevor sie in der Therme Herbstein etwas Ruhe genießen konnten. Auch der Ausflug in den Freizeitpark „Taunus Wunderland“ begeisterte die jungen Besucherinnen und Besucher und hinterließ als „hessisches Disneyland“ bleibenden Eindruck“. In Langgöns selbst waren sie schließlich eingeladen, benötigtes Schulmaterial und neue Sportschuhe auszusuchen, Geschenke für ihre Geschwister oder Freunde in der Heimat auszuwählen und die Kirmes auf dem Festplatz zu besuchen. Neben einem Grillabend und Abschluss-Lagerfeuer gehörte für die Kinder auch ihr Auftritt mit ukrainischem Tanz und Gesang im ökumenischen Festgottesdienst am Kirmessonntag zu den besonderen Highlights der aufregenden Sommerfreizeit.
Außer der Rittal Foundation haben Spenden aus Langgöns und der Region die Aktion gefördert.
